Wiens wichtigste Gemeindebauten
Das Rote Wien sorgte nicht nur für leistbaren Wohnraum, sondern auch dafür, dass die zahlreich errichteten Gemeindebauten modernen Standards entsprachen und auch heute noch lebenswertes Wohnen erlauben.
Karte
Der bekannteste Gemeindebau ist der Karl-Marx-Hof, der sich über mehrere Straßenbahnstationen (rund 1,2 km) erstreckt. Doch in Wien sind noch viele weitere Megabauten zu bewundern, in denen zigtausende Wiener ihre Heimat gefunden habe. Ihnen allen gemein ist die teilweise künstlerische Gestaltung der Anlagen sowie die ausgeklügelte Infrastruktur: Kindergärten, Kaffehäuser, Sportplätze und vieles mehr machen das Leben im Gemeindebau erst so richtig lebenswert.
100 Jahre Rotes Wien
Karl Marx Hof (1930) Im Ehrenhof stellt eine Bronzefigur von Otto Hofner einen 'Sämann' dar. Die vier feingliedrigen Figuren des Künstlers Josef Riedl zieren den Mitteltrakt und symbolisieren die 'Freiheit', die 'Fürsorge', die 'Aufklärung' und die 'Körperkultur'. Im Zuge des Bürgerkrieges 1934 entbrannten auf dem Gelände heftige Kämpfe. Eine Plakette erinnert an den 15. Februar 1934, an dem der Karl-Marx-Hof fiel.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Karl Marx Hof
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© WienTourismus / Paul Bauer
Metzleinstalerhof (1925) Der Metzleinstalerhof im 5. Bezirk, eröffnet 1925, war der erste echte Gemeindebau Wiens, umfasste 244 Wohnungen und legte den Grundstein für die späteren monumentalen 'Volkswohnungspaläste.' Der Hof ist ein Beispiel für den Übergang vom 'eigennützigen' zum sozialen Wohnbau – es finden sich bereits Sozialeinrichtungen wie Badeanstalt, Wäscherei, Bibliothek und Kindergarten.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Metzleinstalerhof (1925) Die Anlage präsentiert sich als Randverbauung mit einem großen rechteckigen Innenhof. Die Stiegen sind vom Hof her begehbar. Gliederungselemente für die Wohnhäuser sind Balkone, Loggien und Erker. Offene Durchgänge führen auf die belebte Straße. Der Hof wird als Erholungs-, Sport- und Grünraum genutzt. Im Putz der Frontseite finden sich Rosetten, Ranken- und Füllhornmotive.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Reumannhof (1926) Der Reumann-Hof im 5. Bezirk liegt auf der 'Ringstraße des Proletariats', am Gürtel. Der symbolische Bau ist nach dem ersten sozialdemokratischen Bürgermeister Jakob Reumann benannt, der die Bauordnung novellierte und das erste große Wohnbauprogramm beschloss. Hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet, waren die 460 Wohnungen ein krasser Gegensatz zu den Bassena-Wohnungen in den Mietskasernen. Im Hof gab es 30 Geschäftslokale.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Reumannhof (1926) Der Bau ist ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei und Plastik mit überhöhtem Mitteltrakt und harmonisch anschließenden Seitentrakten – ganz nach den Grundgedanken Otto Wagners. Herzstück der Wohnbauanlage ist der 'Ehrenhof' mit Wasserbecken. Die Wasserfläche spiegelt wie bei einer Schlossanlage den Mitteltrakt wider und lässt ihn größer erscheinen. Der Hof ist von Arkaden, Laubengängen und Pavillons umgeben.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Sandleitenhof (1928) Mit 1.587 Wohnungen ist der Sandleitenhof im 16. Bezirk – um die Jahrhundertwende befand sich dort eine Kleingartensiedlung – die größte Wohnanlage des kommunalen Wiener Wohnbaus. Auf einer Gesamtfläche von 68.581 Quadratmeter erstreckt sich die Anlage über mehrere Straßenzüge, und war nach allen Seiten offen.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Sandleitenhof (1928) Im nördlichen Teil der Anlage befindet sich ein siebengeschossiges 'Hochhaus'. Die Fassaden zeigen zahlreiche Ornamente, Vorsprünge und eine gegliederte Dachlandschaft. Im südlichen Teil dominiert eine Blockverbauung mit ruhigen, schmucklosen Fassaden und großzügig geschwungenen Baukörpern. Das Zentrum des Sandleitenhofes ist der Renaissance-artige Matteottiplatz, mit Terrasse und einem Steinbrunnen.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Rabenhof (1928) Der Bau des Rabenhofes im dritten Bezirk konnte nur in Abschnitten erfolgen. Die Grundstücke lagen unterschiedlich hoch. Insgesamt wurden auf 50.000 Quadratmetern fast 1.100 Wohnungen und 38 Geschäftslokale erbaut. Entgegen den Leitlinien Otto Wagners reihen sich verschiedene Wohn- und Gartenhöfe in unterschiedlichen Höhen und mit verschiedenen Fassaden aneinander. Es entsteht der Eindruck einer geöffneten Festung oder Burg. Heute befindet sich dort auch ein Theater mit dem gleichen Namen.
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© WienTourismus / Paul Bauer
Rabenhof (1928) Die einzelnen Höfe sind mit Durchgängen, Toren und Stiegen verbunden. In den Höfen befindet sich die Natursteinplastik 'Musizierende Kinder' (1959) von Margarete Hanusch sowie die Bronzefigur 'Tanzende' von Otto Hofner (1930). Ursprünglich war die Anlage nach dem Chefredakteur der Arbeiterzeitung, Friedrich Austerlitz, benannt. Nach den Februarkämpfen 1934 wurde das Bauwerk nach einer Durchzugsgasse in 'Rabenhof' umbenannt.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Karl-Seitz-Hof (1931) Der Karl-Seitz-Hof im 19. Bezirk ist eine gartenstadtartige Wohnhausanlage mit großzügig angelegten Höfen und begrünten Flächen. Die Gebäude mit 1.173 Wohnungen sind nach dem Vorbild Otto Wagners an Achsen ausgerichtet. Die monumentale Hauptfront mit überhöhtem Mittelteil hat eine pathetische Wirkung. Sie ist konkav geschwungen und bildet zur Jedleseerstraße ein großes Halbrund. Insgesamt erinnert die Architektur der Hauptfront an eine Schlossanlage.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Karl-Seitz-Hof (1931) In der 25.320 Quadratmeter großen Anlage befanden sich Geschäfte, Bäder, Waschküchen, eine Gaststätte, ein Kaffeehaus und weitere Gemeinschaftseinrichtungen. Karl Seitz war von 1918 bis 1920 Präsident und von 1923 bis 1934 Wiener Bürgermeister. In seiner Amtszeit wurde das Konzept des kommunalen Wohnbaus verwirklicht, das Schul- und Gesundheitswesen reformiert.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Karl Marx Hof (1930) Im Ehrenhof stellt eine Bronzefigur von Otto Hofner einen 'Sämann' dar. Die vier feingliedrigen Figuren des Künstlers Josef Riedl zieren den Mitteltrakt und symbolisieren die 'Freiheit', die 'Fürsorge', die 'Aufklärung' und die 'Körperkultur'. Im Zuge des Bürgerkrieges 1934 entbrannten auf dem Gelände heftige Kämpfe. Eine Plakette erinnert an den 15. Februar 1934, an dem der Karl-Marx-Hof fiel.
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Karl Marx Hof
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Metzleinstalerhof (1925) Der Metzleinstalerhof im 5. Bezirk, eröffnet 1925, war der erste echte Gemeindebau Wiens, umfasste 244 Wohnungen und legte den Grundstein für die späteren monumentalen 'Volkswohnungspaläste.' Der Hof ist ein Beispiel für den Übergang vom 'eigennützigen' zum sozialen Wohnbau – es finden sich bereits Sozialeinrichtungen wie Badeanstalt, Wäscherei, Bibliothek und Kindergarten.
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Metzleinstalerhof (1925) Die Anlage präsentiert sich als Randverbauung mit einem großen rechteckigen Innenhof. Die Stiegen sind vom Hof her begehbar. Gliederungselemente für die Wohnhäuser sind Balkone, Loggien und Erker. Offene Durchgänge führen auf die belebte Straße. Der Hof wird als Erholungs-, Sport- und Grünraum genutzt. Im Putz der Frontseite finden sich Rosetten, Ranken- und Füllhornmotive.
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Reumannhof (1926) Der Reumann-Hof im 5. Bezirk liegt auf der 'Ringstraße des Proletariats', am Gürtel. Der symbolische Bau ist nach dem ersten sozialdemokratischen Bürgermeister Jakob Reumann benannt, der die Bauordnung novellierte und das erste große Wohnbauprogramm beschloss. Hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet, waren die 460 Wohnungen ein krasser Gegensatz zu den Bassena-Wohnungen in den Mietskasernen. Im Hof gab es 30 Geschäftslokale.
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Reumannhof (1926) Der Bau ist ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei und Plastik mit überhöhtem Mitteltrakt und harmonisch anschließenden Seitentrakten – ganz nach den Grundgedanken Otto Wagners. Herzstück der Wohnbauanlage ist der 'Ehrenhof' mit Wasserbecken. Die Wasserfläche spiegelt wie bei einer Schlossanlage den Mitteltrakt wider und lässt ihn größer erscheinen. Der Hof ist von Arkaden, Laubengängen und Pavillons umgeben.
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Sandleitenhof (1928) Mit 1.587 Wohnungen ist der Sandleitenhof im 16. Bezirk – um die Jahrhundertwende befand sich dort eine Kleingartensiedlung – die größte Wohnanlage des kommunalen Wiener Wohnbaus. Auf einer Gesamtfläche von 68.581 Quadratmeter erstreckt sich die Anlage über mehrere Straßenzüge, und war nach allen Seiten offen.
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Sandleitenhof (1928) Im nördlichen Teil der Anlage befindet sich ein siebengeschossiges 'Hochhaus'. Die Fassaden zeigen zahlreiche Ornamente, Vorsprünge und eine gegliederte Dachlandschaft. Im südlichen Teil dominiert eine Blockverbauung mit ruhigen, schmucklosen Fassaden und großzügig geschwungenen Baukörpern. Das Zentrum des Sandleitenhofes ist der Renaissance-artige Matteottiplatz, mit Terrasse und einem Steinbrunnen.
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© Stadt Wien – Wiener Wohnen/Gerry Frank
Rabenhof (1928) Der Bau des Rabenhofes im dritten Bezirk konnte nur in Abschnitten erfolgen. Die Grundstücke lagen unterschiedlich hoch. Insgesamt wurden auf 50.000 Quadratmetern fast 1.100 Wohnungen und 38 Geschäftslokale erbaut. Entgegen den Leitlinien Otto Wagners reihen sich verschiedene Wohn- und Gartenhöfe in unterschiedlichen Höhen und mit verschiedenen Fassaden aneinander. Es entsteht der Eindruck einer geöffneten Festung oder Burg. Heute befindet sich dort auch ein Theater mit dem gleichen Namen.
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© WienTourismus / Paul Bauer
Rabenhof (1928) Die einzelnen Höfe sind mit Durchgängen, Toren und Stiegen verbunden. In den Höfen befindet sich die Natursteinplastik 'Musizierende Kinder' (1959) von Margarete Hanusch sowie die Bronzefigur 'Tanzende' von Otto Hofner (1930). Ursprünglich war die Anlage nach dem Chefredakteur der Arbeiterzeitung, Friedrich Austerlitz, benannt. Nach den Februarkämpfen 1934 wurde das Bauwerk nach einer Durchzugsgasse in 'Rabenhof' umbenannt.
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Karl-Seitz-Hof (1931) Der Karl-Seitz-Hof im 19. Bezirk ist eine gartenstadtartige Wohnhausanlage mit großzügig angelegten Höfen und begrünten Flächen. Die Gebäude mit 1.173 Wohnungen sind nach dem Vorbild Otto Wagners an Achsen ausgerichtet. Die monumentale Hauptfront mit überhöhtem Mittelteil hat eine pathetische Wirkung. Sie ist konkav geschwungen und bildet zur Jedleseerstraße ein großes Halbrund. Insgesamt erinnert die Architektur der Hauptfront an eine Schlossanlage.
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Karl-Seitz-Hof (1931) In der 25.320 Quadratmeter großen Anlage befanden sich Geschäfte, Bäder, Waschküchen, eine Gaststätte, ein Kaffeehaus und weitere Gemeinschaftseinrichtungen. Karl Seitz war von 1918 bis 1920 Präsident und von 1923 bis 1934 Wiener Bürgermeister. In seiner Amtszeit wurde das Konzept des kommunalen Wohnbaus verwirklicht, das Schul- und Gesundheitswesen reformiert.
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Margaretengürtel 90-98
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