Friedhof der Namenlosen
Früher schwemmte die Donau wegen eines Wasserwirbels an dieser Stelle die Körper ertrunkener oder ermordeter Menschen an. Viele von ihnen blieben unidentifiziert - namenlos eben. Mittlerweile hat sich der Flussverlauf der Donau geändert, es werden hier keine Wasserleichen mehr angeschwemmt. Der Friedhof ist geblieben, idyllisch von hohen Bäumen umrahmt - und hinter dem Damm versteckt. 1940 fand die letzte Beerdigung am Friedhof der Namenlosen statt. Der stillgelegte Friedhof ist weltweit einzigartig: Nirgendwo sonst gibt es eine Begräbnisstätte, die nur den Opfern eines Flusses vorbehalten ist.
Der ältere Teil des Friedhofes ist von Bäumen überwachsen und völlig verwildert. Der Auwald hat sich dieses Terrain zurückerobert. Hier wurden von 1840 bis 1900 insgesamt 478 unbekannte Tote bestattet. Der Friedhof wurde immer wieder überschwemmt, nur noch ein Gedenkkreuz erinnert heute an diese Toten.
Bis vor einigen Jahren war der Friedhof der Namenlosen nur schwer zu finden. Heute ist der Friedhof über einen Fußweg direkt für Besucher:innen zugänglich. Der Fußweg beginnt bei der Endstation der Buslinien 76A sowie 76B und führt auf einer Länge von etwa 600 Metern direkt zum Friedhof.