Museumsbesuch Albertina, zwei Menschen sitzen auf einer Bank und betrachten Kunst

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Aktuelle Blockbuster-Ausstellungen in Wien

Jedes Jahr zu Beginn des Herbstes eröffnen die großen Wiener Museen ihre hochkarätigen Sonderausstellungen. Das Themenspektrum des Gebotenen ist in Wien stets besonders breit. Diesen Herbst sind zahlreiche herausragende internationale Kunstwerke in Wien zu Gast, die gemeinsam mit den außergewöhnlichen Sammlungsbeständen der Wiener Museen bestaunt werden können.

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Im Kunsthistorischen Museum Wien und in der Albertina markieren die großen Herbst-Sonderausstellungen den Abschied der Generaldirektor:innen, die jahrzehntelang ihre Häuser geprägt haben. 

Entdecken Sie mit dieser Auswahl an aktuellen Blockbuster-Ausstellungen die einzigartige Wiener Museenlandschaft.

Rembrandt – Hoogstraten. Farbe & Illusion 

8.10.2024-12.1.2025, Kunsthistorisches Museum Wien 

Erstmals in seiner 133-jährigen Geschichte widmet das Kunsthistorischen Museum Wien (KHM) dem niederländischen Barock-Genie Rembrandt Harmensz van Rijn (1606-1669) eine Ausstellung. Genauer gesagt zeigt sie Rembrandt im Zusammenspiel mit seinem überaus talentierten Schüler Samuel van Hoogstraten (1627-1678), der auch einige Jahre in Wien verbrachte und große Erfolge am Kaiserhof der Habsburger feiern konnte. Im Fokus der Ausstellung: die Wirkung von Farbe und die illusionistischen Techniken im Werk von Rembrandt und Hoogstraten. Man will zeigen, wie dank der eingesetzten Farben Räumlichkeit und regelrechte virtuelle Realitäten entstehen. Die sechs Rembrandt-Gemälde aus der KHM-Sammlung bekommen Gesellschaft von einer noch nie zuvor in Österreich präsentierten Fülle an Rembrandt-Leihgaben. Sie stammen aus dem Musée du Louvre in Paris, der National Gallery in London oder dem Rijksmuseum in Amsterdam. Insgesamt werden 60 Gemälde und Zeichnungen gezeigt. Die große Rembrandt-Schau ist die letzte Ausstellung unter Generaldirektorin Sabine Haag, die den KHM-Museumsverband mit Jahresende nach 16 Jahren verlässt. Mit 1. Jänner folgt ihr Jonathan Fine, der bisherige Direktor des Weltmuseum Wien, nach.

Chagall 

28.9.2024-9.2.2025, Albertina 

Auch in der Albertina stehen die Zeichen auf Abschied und ein Wechsel an der Spitze bevor. Ralph Gleis übernimmt mit Jahresbeginn von Klaus Albrecht Schröder, der der Albertina 25 Jahre lang als Generaldirektor vorstand. Schröders letzte Sonderausstellung ist dem großen Meister der russischen Avantgarde gewidmet: Marc Chagall (1887-1985). Rund 100 Werke aus allen Schaffensphasen zeigen ihn als Künstler, der sich mit den ursprünglichsten und universellsten Themen des Lebens auseinandersetzte. Als Kind einer orthodoxen jüdisch-chassidischen Arbeiterfamilie im heutigen Belarus geboren, entwickelte sich die Auseinandersetzung mit Geburt, Liebe und Tod zu zentralen Aspekten in Chagalls Werk. Die Ausstellung thematisiert bewusst auch Krieg und Schrecken. Seine phantastisch-poetischen Bildwelten zeigen Tiermotive wie den Hahn, den Esel, die Kuh oder den Fisch immer wieder aufs Neue. Die Albertina demonstriert in ihrer insgesamt dritten Chagall-Ausstellung – eine Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf –, dass uns sein Werk, obwohl es vertraut scheint, immer wieder Rätsel aufgibt. 

Amoako Boafo. Proper Love 

25.10.2024-12.1.2025, Belvedere 

Das Belvedere setzt 2024 ein Ausrufezeichen in Sachen Diversity und präsentiert in seinen prachtvollen Barockräumlichkeiten den zeitgenössischen ghanaischen Künstler Amoako Boafo (*1984). Die Ausstellung ist die erste Werkschau Boafos in Europa. Der international gefeierte Maler gilt als eine der wichtigsten Stimmen schwarzer Gegenwartskunst. Er portraitiert auf unvergleichbare Weise Freund:innen, Bekannte und Menschen des öffentlichen Lebens. Für Boafo schließt sich in Wien ein Kreis. Er studierte ab 2013 an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo er künstlerisch prägende Jahre verbrachte und wo sich sein markanter Stil, zu dem der Einsatz von Fingermalerei zählt, entwickelte. In seinen Werken lassen sich Referenzen zu Gustav Klimt und Egon Schiele herauslesen. Im Belvedere werden neben der Ausstellung im unteren Teil des Barockensembles drei Arbeiten Boafos in die Schausammlung im oberen Schloss integriert, um sie Werken von Klimt und Schiele unmittelbar gegenüberzustellen.  

Gauguin. Unexpected 

3.10.2024-19.1.2025, Bank Austria Kunstforum Wien 

Das Bank Austria Kunstforum Wien lädt im Herbst zur großen Gauguin-Ausstellung, der ersten in Österreich seit 1960. Die Schau begleitet Paul Gauguin (1848-1903) von seinen Anfängen als Postimpressionist bis hin zu seiner Vorreiterrolle als einer der Väter der Moderne und zeigt ihn als Künstlerpersönlichkeit mit einem hierzulande bisher kaum bekannten Facettenreichtum. Zu sehen sind 80 Leihgaben aus sowohl großen internationalen Museen als auch bedeutenden Privatsammlungen, die alle Facetten von Gauguins Schaffens abbilden: Malerei, Graphik und Skulptur. Die Ausstellung zeigt den Franzosen, der viel Zeit in der Südsee verbrachte, als herausragenden Künstler, der Generationen nach ihm beeinflusst hat. Man möchte aber auch die problematische Figur Gauguin und seine Haltungen unter den Aspekten von postkolonialistischem Diskurs und Sexismus- und Missbrauchs-Debatten hinterfragen. 

Nicht vergessen: Weitere Informationen zu aktuellen Ausstellungen und einen Überblick über die Wiener Museen finden Sie im Bereich "Museen & Ausstellungen"

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