Wotrubakirche: Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit
Die Kirche befindet sich am grünen Stadtrand Wiens, im Stadtteil Mauer im 23. Bezirk, und wurde nach Entwürfen des österreichischen Bildhauers Fritz Wotruba (1907–1975) gestaltet. Wotruba war einer der einflussreichsten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Seine ausdrucksstarken Figuren zählen bis heute zu den Klassikern der modernen Plastik. Mit dem Entwurf der Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit hat er sich ein monumentales Denkmal geschaffen.
Anlässlich des 50. Todestags zeigt das Belvedere 21 von 17. Juli 2025 bis 11. Jänner 2026 eine große Ausstellung über das Leben und Werk von Fritz Wotruba.
Sakrales Lego
Die Kirche ist ein seltenes Beispiel für einen Sakralbau im Architekturstil des Brutalismus. Errichtet wurde das außergewöhnliche Gotteshaus zwischen 1974 und 1976. Mit herkömmlichen Kirchen hat Wotrubas Architektur wenig gemeinsam: Sie besteht aus 135 unregelmäßig angeordneten Betonblöcken, die bis zu 64 Tonnen schwer sind. In Summe wiegen alle Blöcke rund 4.000 Tonnen.
Monumental und lichtdurchflutet
Diese rohe, skulpturale Gestaltung soll an eine abstrakte Steinformation erinnern und vermittelt eine Mischung aus schlichten, einfachen Formen und Monumentalität. Trotz der massiven Bauweise ist das Gebäude dank großer Glasflächen erstaunlich lichtdurchflutet.
Chaos und Ordnung
Hinter dieser außergewöhnlichen Gestaltung steckt eine klare Symbolik: Sie steht für den Glauben an die Kraft der Erneuerung und die Möglichkeit, aus Chaos eine spirituelle Ordnung zu schaffen. Inspiriert wurde Wotruba unter anderem von der Kathedrale von Chartres. Der Besuch der Kirche, die sich am so genannten Georgenberg befindet, ist eine ideale Gelegenheit, um Wiens grüne Ränder zu entdecken.