Sigmund Freuds Wartezimmer

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Sigmund Freud Museum

Berggasse 19, Wien, Alsergrund. Wer sich auf die Spuren von Sigmund Freud (1856-1938) begibt, kommt hierher – an den Ursprungsort der Psychoanalyse. Und genauso wie einst seine Patient:innen vor über 100 Jahren, steht man auch heute noch an der Tür und klingelt am Türschild des weltberühmten Professors. Bereits beim Eintreten wird klar: Das Sigmund Freud Museum ist keine gewöhnliche Gedenkstätte. Es ist ein Ort, der den Geist Freuds bis heute bewahrt. Aber er dient auch als Mahnmal für den Verlust von Kultur und Menschlichkeit unter dem Terrorregime des Nationalsozialismus.

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Video über Sigmund Freud und sein Museum in der Berggasse 19.

Fast ein halbes Jahrhundert, von 1891 bis 1938, lebte und arbeitete Sigmund Freud in diesem klassischen Miethaus der Wiener Hochgründerzeit. In diesen Jahren bezog die Familie immer wieder unterschiedliche Etagen. Hier entstanden seine großen Werke ("Traumdeutung", "Über Psychoanalyse", "Das Ich und das Es" u. v. m.). Genau hier fand seine berühmte Psychologische Mittwoch-Gesellschaft (der erste psychoanalystische Arbeitskreis) im Wartezimmer seiner Ordination statt. Die Berggasse 19 ist und bleibt Sigmund Freuds Heimat und sein Vermächtnis. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland musste Freud im Juni 1938 fliehen und verbrachte sein letztes Lebensjahr in London. Gezeichnet von seiner schweren Krebserkrankung, setzte er mithilfe eines befreundeten Arztes seinem Leben mit einer Überdosis Morphin selbst ein Ende. Freud wurde 83 Jahre alt.

Sigmund Freud Museum 2.0 

Das Museum wurde 2020 nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten wiedereröffnet. Erstmals seit der Gründung des Museums im Jahr 1971 werden alle privaten Räumlichkeiten Freuds für die Besucher:innen zugänglich gemacht. Im Zuge des Umbaus wurde die Ausstellungsfläche nahezu verdoppelt. Auf ca. 550 m² erlebt man den großen Psychoanalytiker in nicht gekanntem Ausmaß.

Das Foyer dient als Startpunkt des Besuchs: Dort befinden sich neben der Ticketkassa auch der Museumsshop und ein Café. Die ehemalige erste Ordination Freuds im Hochparterre wird für die zeitgenössische Kunstsammlung des Museums genutzt. Im Mezzanin angekommen, wählt man zwischen den privaten Räumlichkeiten (links) oder der Ordination (rechts). Klingeln nicht vergessen! Die Beletage steht ganz im Zeichen der Wissenschaft: Dort befinden sich die "Bibliothek der Psychoanalyse" mit mehr als 40.000 Werken und das Sigmund Freud Archiv. Das zweite, neue Stiegenhaus wird zum Schauplatz der eigenen Haus-Geschichte. So wurden die Wohnungen des Hauses von den Nationalsozialisten als Sammelwohnungen für Jüdinnen und Juden genutzt. Insgesamt wurden hier 79 Menschen bis zu ihrer endgültigen Deportation untergebracht.

Den Räumen Raum geben

Das Leben der Familie Freud wird auf Basis historischer Fotografien rekonstruiert und bietet einen Einblick in die Nutzung der Räume. Und genau diese Räume stehen im Mittelpunkt des Museumsbesuchs. Die Böden, die Türen und Türgriffe, die Garderobe, das Stiegenhaus, der Blick in den begrünten Innenhof. Bei einem Besuch im Sigmund Freud Museum wandelt man wortwörtlich auf Freuds Spuren. Die original erhaltene Raumstruktur ermöglicht ein authentisches Erleben von Sigmund Freuds Wirkungsstätte. Nur eines sucht man hier vergebens: Die berühmte Couch hat Freud mitgenommen, als er 1938 nach London flüchten musste. Und dort steht sie auch heute noch. Digital lässt sich die Couch allerdings ganz einfach in die Freud-Wohnung zurückholen: Mittels Augmented Reality erscheint sie vor der absichtlich kahl gehaltenen Wand für die Besucher:innen am Smartphone (QR-Code vor Ort scannen!).

Die Dauerausstellung, Kunstpräsentationen im Schauraum Berggasse 19 und Sonderausstellungen vermitteln Freuds vielschichtiges kulturelles Erbe – sie sind seinem Leben und Werk gewidmet, der Entwicklung der Psychoanalyse in Theorie und Praxis und ihrer Bedeutung für die Bereiche Gesellschaft und Kunst. Auch die Geschichte des Hauses Berggasse 19 sowie die bewegten Schicksale all seiner Bewohner:innen von 1880 bis heute werden ins Blickfeld gerückt.

Nach dem Museum: ins Café Freud

Direkt neben dem Sigmund Freud Museum befindet sich das gemütliche Café Freud und lädt zu einem Besuch ein. In dem modernen Kaffeehaus wacht ein großes Wandbild von Sigmund Freud über das Geschehen.

Sigmund Freud Museum

Berggasse 19
1090 Wien
  • Vienna City Card

    • Vorteil mit der Vienna City Card: -27%

      Zusatzinformation zum Angebot:

      Normalpreis: 15€

  • Öffnungszeiten

    • Mo, 10:00 - 18:00
    • Mi, 10:00 - 18:00
    • Do, 10:00 - 18:00
    • Fr, 10:00 - 18:00
    • Sa, 10:00 - 18:00
    • So, 10:00 - 18:00
    • feiertags, 10:00 - 18:00
  • Barrierefreiheit

    • Haupteingang
      • stufenlos (Schwingtüre 90 cm breit)
        alternativer Zugang über Cafe/Shop
    • Lift vorhanden
      • Tür 90 cm breit
    • Weitere Informationen
      • Blindenhunde erlaubt
      • Behinderten-WC mit barrierefreiem Zugang vorhanden.
    • Anmerkungen

      Galerie über dem Cafe nur über das Stiegenhaus erreichbar.


Café Freud

Berggasse 17
1090 Wien
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