Liebestod / Performance von und mit Angélica Liddell

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Wiener Festwochen

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Die Wiener Festwochen machen ganz Wien zur Festivalzone, denn gespielt werden die 141 Vorstellungen an 34 verschiedenen Locations. 45.000 Tickets sind im Verkauf, dazu kommen 14 Veranstaltungen ohne Eintritt. 

Eröffnungs-Open-Air: Freie Republik Wien

Die Wiener Festwochen erfinden sich 2024 neu: Bei der Eröffnung am 17. Mai am Rathausplatz wird unter der Intendanz von Milo Rau die Freie Republik Wien ausgerufen. - Eine Kunstrepublik für alle. Mit eigener Hymne, Fahnen, neuen revolutionären Institutionen (Akademie Zweite Moderne, Die Wiener Prozesse), einer Festivalzentrale (Haus der Republik) im Volkskundemuseum, einer Partyzentrale (Club der Republik) im Volkstheater und dem aus 100 nationalen und internationalen Mitgliedern bestehenden Rat der Republik. 

Beim großen Open Air am 17. Mai gipfeln die Statements und Beiträge lokaler und internationaler Aktivist:innen und Bands im gemeinsamen Singen der neuen Hymne. Diese Eröffnung ist der Auftakt für fünf Wochen Festival, in denen Wien zur Experimentalstätte einer Zweiten Moderne wird: global, entgrenzt, utopisch, radikal politisch und radikal ästhetisch.

Wien wird Welthauptstadt des Theaters

Große Namen des Welttheaters treffen auf Radikalperformerinnen. „Fünfeinhalb Wochen vielstimmiges, leidenschaftliches, kämpferisches, verrücktes Welttheater!“, nennt es Festwochen Intendant Milo Rau. Unter den Sprechtheater-Highlights:

  • Kornél Mundruczó (HU) erarbeitet mit PARALLAX eine Familiengeschichte.

  • Caroline Guiela Nguyen (F) erzählt in LACRIMA die tragische Produktionsgeschichte eines royalen Hochzeitskleids.

  • Christiane Jatahy (Gewinnerin des Goldenen Löwen auf der Biennale di Venezia) lässt Hamlet als Frau zurückkehren.

  • Performance-Star Florentina Holzinger feiert mit SANCTA mit dem Publikum eine Messe.

  • Jossi Wieler bringt die Jelinek-Inszenierung Angabe der Person.

  • Carolina Bianchi setzt bei ihrer weltweit diskutierten Performance Die Braut und Goodnight Cinderella ihren Körper ein, um die Grenzen der Kunst zu hinterfragen.

  • Agnieszka Polska lotet in The Talking Car das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine aus.

  • Leonie Böhm verwandelt mit Kim de l’Horizon das Blutbuch in die theatrale Erzählung Blutstück.

Barocco (Kirill Serebrennikov)
© Fabian Hammerl (BAROCCO/Kirill Serebrennikov)

Musik im Zeichen der Revolution

Im Mittelpunkt des Festivals stehen die Themen Widerstand und Revolution: Musikalisch bringt der russische Dissident Kirill Serebrennikov gleich zu Beginn des Festivals mit BAROCCO ein Panorama des Widerstands vom Prager Frühling bis heute auf die Bühne des Burgtheaters.

Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv setzt mit Jevhen Stankovychs Kaddish Requiem im  Wiener Konzerthaus ein Zeichen gegen Krieg.

Milo Rau nimmt mit seiner Mozart-Adaption La Clemenza di Tito die Scheinmoral der Elite der Gutmeinenden in der Halle E im MuseumsQuartier unter die Lupe.

Revolutionäres Potenzial versprechen auch die Weltpremiere von nora chipaumires Projekt Dambudzo im mumok sowie die Multimedia-Oper Woman at Point Zero von Bushra El-Turk. El-Turk ist eines der zehn ersten Mitglieder der globalen Komponistinnen-Plattform Akademie Zweite Moderne, die unter der Patronage von Nuria Schoenberg Nono das Erbe des Wiener Heroen der Moderne Arnold Schönberg (Jubiläum zum 150. Geburtstag!) radikal globalisiert und feminisiert.

Rothko (Łukasz Twarkowski)
© Arturs Pavlovs (Rothko/Łukasz Twarkowski)

Multimedia-Theater

Neben musikalischen und Sprechtheater-Großereignissen kommen auch Liebhaber:innen von multimedialen Theaterspektakeln auf ihre Kosten:

  • In ROHTKO von Łukasz Twarkowski durchleuchtet ein 12-köpfiges Ensemble den größten Kunstskandal der Welt.

  • Yves Degryse lässt in The Making of Berlin die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation verschwimmen.

  • Humor zeichnet Tim Etchells Zweipersonenstück Die Rechnung aus, das durch die Wiener Bezirke reisen wird.

  • Tempest Project ist die letzte Arbeit des 2022 verstorbenen Theatermagiers Peter Brook.

  • Meine Zeit wird nicht kommen versteht sich als Hommage an Karl Kraus, einen Protagonisten der Wiener Moderne.

  • In der Performance EXHAUST / ajax des flämischen Theatermachers Kris Verdonck wird ein Traktormotor per Explosion rituell geopfert. 

Wiener Festwochen 2024

17.5.-23.6.2024
17.5.2024: Open Air zur Eröffnung am Rathausplatz. Eintritt frei.
34 Spielstätten in ganz Wien
Programm, Info, Tickets: www.festwochen.at

Ermäßigung mit der Vienna City Card

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