Schwuler Stadtspaziergang 1
Unseren ersten schwulen Stadtspaziergang durch Wien beginnen wir im Park des Schlosses Belvedere, der Sommerresidenz eines der ersten und gleichzeitig bedeutendsten Schwulen der österreichischen Geschichte: Prinz Eugen von Savoyen (1663–1736).
Der kleingewachsene und zugegebenermaßen nicht wirklich attraktive Prinz kam im Alter von 20 Jahren nach Wien, wo er 1683 bei der Entsatzschlacht gegen die Türkenarmee sozusagen seine Feuertaufe erlebte. Zuvor hatte ihm Frankreichs König Ludwig XIV. den Eintritt in seine Armee verwehrt, und so begnügte sich der kleine Savoyarde damit, den Hof des Sonnenkönigs gemeinsam mit dem Herzog von Turenne im Fummel zu schockieren.
Nachdem er am Wiener Hof freundlicher aufgenommen worden war, diente der kunstsinnige Prinz Eugen unter drei Kaisern — Leopold I., Joseph I. und Karl VI. — und erfocht grandiose Siege über die den Balkan beherrschenden Türken, darunter auch die Eroberung Belgrads. Die Architektur des Belvedere nimmt übrigens auf die Türkensiege seines Erbauers Bezug, indem die Dächer die Form türkischer Armeezelte nachahmen.
Vom Garten des Belvedere mit seinem herrlichen Blick über Wien spazieren wir über den Schwarzenbergplatz mit dem russischen Heldendenkmal zum Karlsplatz, wo mit der Karlskirche, dem gewaltigsten sakralen Barockbau Wiens, wieder eine bedeutende schwule Persönlichkeit auf den Plan tritt:
Keinem Geringeren als Kaiser Karl VI. (1685–1740), dem Vater Maria Theresias, wird eine intime Beziehung zu Graf Michael Johann III. Althan nachgesagt, den der verschlossene und verschrobene Monarch als einen der wenigen bei Hofe an sich heranließ. Als Althan 1722 starb, erinnerte sich der trauernde Kaiser daran, dass er ihn „19 Jahr inniglich gelibt in wahrer Freundschaft“.
Vom Karlsplatz führt unser Weg an der Technischen Universität vorbei zur Kettenbrückengasse 6 — dem Sterbehaus des Komponisten Franz Schubert (1797–1828) — der hier, kurz nachdem er eingezogen war, am 19. November 1828 an Syphilis starb – angeblich Folge seines einzigen sexuellen Kontakts mit einer Frau.
Sonst pflegte Franzl seine Sehnsüchte lieber auf das eigene Geschlecht zu konzentrieren. So lebte er über zwei Jahre mit seinem als homosexuell bekannten Textdichter Johann Baptist Mayerhofer in einem Untermietzimmer, in dem sie auch das Bett miteinander teilten. Die Zuneigung der beiden schlug sich in mehreren Liedtexten Mayerhofers für Schuberts Kompositionen nieder sowie in einer leider nur Fragment gebliebenen, gemeinsam mit Schubert konzipierten Oper mit dem Titel „Adrast“.
Nachdem wir nun bereits ein ganz schönes Stück Weg gegangen sind, ist es an der Zeit, sich am Naschmarkt bei einem der vielen Stände zu laben, bevor wir gemütlich den Ausklang unserer Tour begehen: vorbei an dem ehemaligen Musicalhaus Theater an der Wien, das anlässlich Wolfgang Amadeus Mozarts 250. Geburtstag 2006 zum Opernhaus wurde, bis hin zu dem wohl bekanntesten Jugendstilbau Wiens, der Secession.
Im Untergeschoß ist der berühmte Beethovenfries des Secession-Mitbegründers Gustav Klimt zu bewundern. Das moderne und progressive Ausstellungsprogramm der Secession wird seit jeher von der Vereinigung bildender KünstlerInnen demokratisch bestimmt. Sie hat sich ganz der Darstellung der zeitgenössischen Kunst verschrieben und wagt auch gerne aktuelle künstlerische Experimente.
Belvedere
1030 Wien
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Öffnungszeiten
- Unteres Belvedere & Orangerie täglich, 10:00 - 18:00
- Oberes Belvedere täglich, 09:00 - 18:00
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Barrierefreiheit
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Parkplätze Haupteingang
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Behinderten-Parkplätze vorhanden
Behindertenparkplatz vor dem Eingangstor Prinz-Eugen-Straße 27, Parkmöglichkeit 10–18 Uhr
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Behinderten-Parkplätze vorhanden
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Weitere Informationen
- Blindenhunde erlaubt
- Behinderten-WC mit barrierefreiem Zugang vorhanden.
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Spezielle Angebote für Menschen mit Behinderung
Ermäßigter Eintritt für Menschen mit Behinderungen und Assistenzpersonen, Führungen in Gebärdensprache (ÖGS), Video-Guides in ÖGS und International Sign sowie „Anders-Sehen“-Führungen (Tastführungen) für blinde und sehbehinderte Menschen nach Terminvereinbarung für Gruppen im Oberen und Unteren Belvedere möglich.
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Anmerkungen
Menschen mit Sehbehinderungen können von der nächstgelegenen Straßenbahnstation abgeholt werden. Bitte um Bekanntgabe bei der Anmeldung. Die Mitnahme von ausgebildeten Blindenführhunden (mit Ausweis) ist in allen Sammlungsbereichen gestattet. Für gehbehinderte Besucher ist ein Rollstuhl bei der Garderobe erhältlich. Sitzgelegenheiten befinden sich vereinzelt in den Ausstellungssälen bzw. werden bei den Führungen zur Verfügung gestellt.
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Parkplätze Haupteingang
Schwarzenbergplatz
1030 Wien
Karlskirche
1040 Wien
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Vienna City Card
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Vorteil mit der Vienna City Card: -21%
Zusatzinformation zum Angebot:
Besuch der Kirche inklusive Kirchenmodell, Panoramaterrasse , Schatzkammer und Orgelempore / Normalpreis: 9,50€ /
Vorteil: 2€
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Öffnungszeiten
- Mo - Sa, 09:00 - 18:00
- feiertags - So, 11:00 - 19:00
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Barrierefreiheit
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Haupteingang
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14 Stufen
(Tür 300 cm breit)
Schwere Holztüre
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14 Stufen
(Tür 300 cm breit)
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Weitere Informationen
- Blindenhunde erlaubt
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Spezielle Angebote für Menschen mit Behinderung
Für Besucher:innen mit Behindertenausweis: Eintritt gratis.
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Anmerkungen
Barrierefreier Zugang über eine Rampe möglich, Türe öffnet über Sensor
Innen 11 Stufen. Personal hilft.
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Haupteingang
Schubert Sterbewohnung
1040 Wien
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Preise
- Freier Eintritt für Jugendliche unter 19 Jahren
- Jeden ersten Sonntag im Monat freier Eintritt für alle
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Öffnungszeiten
- Fr - So, 10:00 - 13:00 , 14:00 - 17:00
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Geschlossen: 1.1., 1.5., 25.12.
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Barrierefreiheit
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Weitere Informationen
- Blindenhunde erlaubt
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Weitere Informationen
Naschmarkt
1060 Wien
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Öffnungszeiten
- Mo, 06:00 - 21:00
- Di, 06:00 - 21:00
- Mi, 06:00 - 21:00
- Do, 06:00 - 21:00
- Fr, 06:00 - 21:00
- Sa, 06:00 - 18:00
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Gastrostände: Mo-Sa bis 23 Uhr
Secession
1010 Wien
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Vienna City Card
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Vorteil mit der Vienna City Card: -0%
Special Offer:
Gratis Audioguide oder Teilnahme an Führung
Zusatzinformation zum Angebot:
Überblicksführung jeden Samstag um 14 Uhr in Deutsch oder individueller Besuch mit Audioguide (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Serbisch, Spanisch, Türkisch).
Vorteil: 3€
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Öffnungszeiten
- Di, 10:00 - 18:00
- Mi, 10:00 - 18:00
- Do, 10:00 - 18:00
- Fr, 10:00 - 18:00
- Sa, 10:00 - 18:00
- So, 10:00 - 18:00
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Barrierefreiheit
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Haupteingang
- 13 Stufen (Schwingtüre 120 cm breit)
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Nebeneingang
- (Schwingtüre 120 cm breit)
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Lift vorhanden
- Tür 80 cm breit
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Weitere Informationen
- Blindenhunde erlaubt
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Spezielle Angebote für Menschen mit Behinderung
Menschen mit Behinderung bezahlen den ermäßigten Eintrittspreis, Begleitpersonen erhalten freien Eintritt. Audioguide gratis mit der Vienna City Card.
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Anmerkungen
Haupträume mit Lift erreichbar, Zugang zu den Ausstellungsräumen und Galerie: mit Lift erreichbar, Beethovenfries (2. Untergeschoß): mit Lift erreichbar.
Grafisches Kabinett: 24 Stufen.
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Haupteingang