Was ist ein Grätzel?
In Berlin heißt es Kiez, in New York Neighborhood, in Madrid Barrio – und in Wien werden Stadtviertel als „Grätzel“ bezeichnet. Abstammend von dem veralteten Wort „gereiz“, was soviel wie „Umkreis“ bedeutete, beschreibt es eine kleine, innerstädtische Einheit bestehend aus mehreren Gassen. Die meisten Grätzel entstanden aus den ehemaligen Siedlungen außerhalb des damaligen Stadtkerns, dem heutigen ersten Bezirk. Grätzelzentren werden meist durch Märkte oder Hauptplätze sowie die zulaufenden Straßenzüge definiert. Das besondere an Wiener Grätzeln ist, dass sie oft keine offiziellen Grenzen, keinen Anfang und kein Ende haben. Plötzlich steht man einfach drin und wundert sich, wie abwechslungsreich und vielseitig Wien sein kann.
Einzigartig vielfältig
Wien bedeutet Vielfalt. Das trifft auch auf die Atmosphäre jedes einzelnen Grätzels zu. Auch wenn es Gemeinsamkeiten gibt – jedes Viertel hat eine für sich außergewöhnliche Kombination aus Architektur, urbanem Feeling, Kulinarik- und Shopping-Spots und vor allem Menschen. Und gerade die sind dafür verantwortlich, dass das weltberühmte Wiener Lebensgefühl in den Grätzeln spürbar ist. Jedes spielt sowohl für Bewohner:innen als auch Gäste seine eigene Rolle im großen Wien.
Zum Beispiel der bunte Karmelitermarkt mit seiner spannenden jüdischen Vergangenheit. Oder der Spittelberg mit den unebenen Pflastersteinen gleich neben dem Kultur-Hot-Spot MuseumsQuartier. Genussmeilen wie die Servitengasse im französisch angehauchten Servitenviertel oder die Schleifmühlgasse im Freihausviertel. Das Gußhausviertel mit dem sozialen Treffpunkt Karlsplatz und dem Wien Museum. Dem in Prater-Nähe liegenden Stuwerviertel. Märkte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: der gutbürgerliche Kutschkermarkt, der langgezogene, multikulturelle Brunnenmarkt oder der für viele noch unbekannte Meidlinger Markt. Und Grätzel, die gerade erst entstehen, wie die Seestadt, das Sonnwendviertel und das Nordbahnviertel.
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Grätzel-Leben
Ein Grätzel zeichnet sich auch durch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit aus. Das ist nicht nur Bewohner:innen vorbehalten. Sei es im Schanigarten mitten im Geschehen, im kleinen Shop mit nachhaltigen Produkten oder beim Bäcker nebenan: Wer freundlich auf Menschen zugeht, wird ein Lächeln zurückbekommen. Im Wiener Grätzel ist man Nachbar:in auf Zeit, nicht nur Gast. Hier kann man sich wie ein:e echte:r Wiener:in fühlen.
Bilder sagen mehr als 1000 Worte: Die Fotostrecke "Heartbeat Streets" beschreibt die besondere Atmosphäre und Stimmung in den Wiener Grätzeln. Fünf Top Wiener Fotograf:innen haben Ihre Sinneseindrücke aus jeweils einem Grätzel festgehalten.
Karmelitermarkt
1020 Wien
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Öffnungszeiten
- Mo - Fr, 06:00 - 21:00
- Sa, 06:00 - 17:00
Schleifmühlgasse
1040 Wien
Karlsplatz
1040 Wien
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Barrierefreiheit
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Anmerkungen
Blindenleitsystem mit speziellen "Leitsteinen" (Rillen und Noppen), die mit Blindenstock oder Füßen zu ertasten sind - zur Verbindung der einzelnen Kunsteinrichtungen auf dem Karlsplatz (z.B. Künstlerhaus, Musikverein) und zur Querung der stark befahrenen Verbindung Friedrichstraße-Lothringerstraße. Ampelanlagen mit akustischen Signalen vorhanden.
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Anmerkungen
Kutschkermarkt
1180 Wien
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Öffnungszeiten
- Markt Mo - Fr, 06:00 - 19:30
- Markt Sa, 06:00 - 17:00
- Bauernmarkt Sa, 07:00 - 14:00
Brunnenmarkt
1160 Wien
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Öffnungszeiten
- Mo, 06:00 - 21:00
- Di, 06:00 - 21:00
- Mi, 06:00 - 21:00
- Do, 06:00 - 21:00
- Fr, 06:00 - 21:00
- Sa, 06:00 - 17:00
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Gastrostände: Mo-Sa bis maximal 23:00 Uhr geöffnet
Sonnwendviertel
1100 Wien