Otto Wagner Hofpavillon Hietzing
Wagners Idee war es auch, der Stadtbahn eine nur für Kaiser und Hof bestimmte Haltestelle zu geben - und wo sonst sollte die stehen als beim Schloss Schönbrunn, der Sommerresidenz des Kaiserhauses. Allerdings fährt ein Kaiser gewöhnlich nicht Stadtbahn, und so hat Franz Joseph "seine" Haltestelle auch nur zweimal benutzt: 1899 um die Untere Wientallinie der Stadtbahn zu eröffnen und 1902 um die Donaukanallinie zu besichtigen.
Otto Wagner plante wie immer funktionsgerecht, vergaß bei der Hofhaltestelle auf ein Wartezimmer für das kaiserliche Gefolge ebenso wenig wie auf ein Arbeitskabinett für den Kaiser, der - als unermüdlicher Arbeiter bekannt - hier sogar einen Schreibtisch vorgefunden hätte.
Diese Räumlichkeiten samt der kostbaren Ausstattung in Jugendstil-Design - mattrote Seidentapeten, Knüpfteppich mit Philodendron-Motiven, Mahagonitäfelung, Kamine mit kunstvollen Gittern - sind heute für jedermann zugänglich.