Das Werk des Künstlers Yves Netzhammer mit dem Titel "Gesichtsüberwachungsschnecken" in der U-Bahnstation U1 Altes Landgut.

Zurück zu:

Kunst in der U-Bahn

Die U-Bahn-Linien U1, U2 und U3 sind Wiens "Kunst-Linien". Seit mehr als 20 Jahren werden in vielen Stationen Kunstwerke angebracht, um die Haltestellen attraktiver zu gestalten. 1,5 Millionen Menschen frequentieren die U-Bahn-Stationen jeden Tag und kommen so in den Kunstgenuss.

Internationale Künstler wie Ken Lum, Nam June Paik oder Anton Lehmden und österreichische Meister wie Gottfried Kumpf haben Werke zur Verfügung gestellt - von der modernen Installation über Wandmalerei zur Skulptur. Das wohl bekannteste U-Bahn-Werk Wiens ist "Das Werden der Natur" von Anton Lehmden in der U3-Station Volkstheater: Auf drei riesigen Wänden werden Urknall und Entstehung der Natur dargestellt. Vier Millionen Mosaiksteine wurden auf einer Fläche von 360 m² angebracht.

Insgesamt mehr als 30 Kunstwerke können mittlerweile im Wiener Untergrund bewundert werden. Und es werden mehr: Im September 2013 wurde am Karlsplatz, der U1, U2 und U4 verbindet, die "Kulturpassage" eröffnet. Im Zentrum: ein 70 x 3 Meter großes Kunstwerk des österreichischen Künstlers Ernst Caramelle. Die Malerei auf der lang gestreckten Seitenwand der Fußgängerpassage ist auf acht Felder verteilt, die jeweils mit einfachen räumlichen Konstellationen besetzt sind. Die Wandmalerei spiegelt sich schwach in der gegenüberliegenden Milchglaswand, während zusätzlich eingesetzte Spiegel beim Vorübergehen einzelne Details momentan aufblitzen lassen. Ebenfalls am Karlsplatz zu sehen ist eine Installation von Peter Kogler im Zwischengeschoß U1/U2.

Nahe des neuen WU-Campus bei der U2-Station Krieau entstand 2014 auf 14 Betonsäulen die permanente Installation "3 Brothers“ des brasilianischen Künstlers Speto: eine Hommage an die Gebrüder Villas-Boâs, die Mitte der 1940er-Jahre zwecks Kolonisierung unerschlossener Dschungelgebiete nach Brasilien reisten und dort zu engagierten Verfechtern indigener Rechte wurden.

Neben Kunstprojekten sind in einigen Stationen der U1 und U3 auch Ausgrabungen - teilweise noch aus der Römerzeit - zu sehen. Und manche U-Bahn-Stationen sind Kunstwerke für sich: Wie zum Beispiel die vom Stararchitekten Otto Wagner um 1900 entworfenen U4- und U6-Stationen.

Buch-Tipp: "Wiener U-Bahn-Kunst. Moderne Kunstwerke. Archäologische Funde. Zeitlose Architektur"
hg. von den Wiener Linien, Wien 2011

Kunst im öffentlichen Raum

Artikel bewerten

Lust auf mehr?