Klaviermanufaktur Bösendorfer
Musik und Klang in Perfektion: Dafür steht Wien. Hier waren und sind nicht nur weltberühmte Musiker:innen zuhause, hier produzieren auch Instrumentenbauer:innen das Werkzeug, mit dem die besten Klangerlebnisse überhaupt erst ermöglicht werden.
200 Jahre Premium-Manufaktur
Den größten Namen hat wohl Bösendorfer, die mit fast 200 Jahren älteste Klaviermanufaktur im Premiumsegment. In über einem Jahr Arbeitszeit entsteht in Handarbeit ein Instrument, das mit dem einzigartig lebendigen und brillanten Bösendorfer-Klang sowie feinfühliger Mechanik verzaubert.
Den Anfang machte Ignaz Bösendorfer 1828 mit der Gründung des Unternehmens in Wien. Sein Sohn Ludwig (1835 - 1919) sorgte für den Weltruf der Firma: 1862 stellte er seinen „Patentflügel“ bei der Weltausstellung in London aus und erhielt dafür eine Auszeichnung. Der große Durchbruch gelang mit der Weltausstellung in Paris 1867, auch aufgrund der prachtvollen äußeren Gestaltung seiner Flügel.
Flügel für Kaiserinnen
Kaiserin Elisabeth, selbst Besitzerin eines eigens für sie entworfenen Fügels im „Ringstraßenstil“, schenkte Kaiserin Eugenie (Gemahlin von Napoleon III.) einen von Theophil Hansen designten Flügel, der 1978 bei Sotheby’s um sagenhafte DM 400.000,- versteigert wurde.
Als großer Kulturförderer überließ Ludwig Bösendorfer der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 14 Flügel für ihr neues Haus mit dem Goldenen Saal – heute der Musikverein, weltberühmt auch durch das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Als Gönner junger Pianist:innen stellte Ludwig Bösendorfer diesen u. a. unentgeltlich hochwertige Instrumente zur Verfügung – diese Verbindungen sollten Bestand haben.
Stars im Bösendorfer-Saal
Im akustisch brillanten Bösendorfer-Saal trat von 1872 bis zum Abriss 1913 das Who-is-Who der Konzertwelt auf: darunter Alfred Grünfeld (der „Pianist Wiens“), Hans von Bülow, Fritz Kreisler, Sophie Menter, Franz Liszt, Gustav Mahler, Ferruccio Busoni, Max Reger, Anton Rubinstein, Richard Strauss und Hugo Wolf. Diese Künstler:innen trugen maßgeblich zum Erfolg bei – die Bösendorfer Klangwelle breitete sich aus.
Innovation damals und heute
Um 1900 präsentierte Bösendorfer ein bis heute klangliches Juwel des Unternehmens: Der Konzertflügel 290, auch „Imperial“ genannt. Auf einer Länge von 2.90 Metern mit einem Tonumfang von vollen acht Oktaven. Komponisten wie Busoni, Dohnanyi und Bartok erschufen Stücke, die nur auf dem Imperial werksgetreu aufgeführt werden konnten. Die Innovation geht weiter: Heute vereint die VC - Vienna Concert Technologie traditionelle Handwerkskunst mit den technologischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts. Das Resultat sind schier endlose Klangvielfalt, einzigartige Klangtiefe und raumfüllende Strahlkraft.
Das Geheimnis des Klangs
Produziert werden heute pro Jahr nur 300 Klaviere in Wiener Neustadt, rund 48 Kilometer außerhalb Wiens – doch „produziert“ ist das falsche Wort: 120 klavierbesessene Handwerker:innen formen jedes einzelne Instrument persönlich, mit Liebe zum Detail. Schon die Lehrlinge erhalten hier Klavierunterricht. Alle Mitarbeiter:innen sind Teil dieser musikalischen Welt – und das hört man den Instrumenten an.
Werfen Sie einen Blick ins Innere!
Neben viel Liebe und Leidenschaft spielt ein Baum eine tragende Rolle: die heimische Fichte. Die Jahreszeiten, Sonne, Wind und Kälte lassen ihr Holz sanft reifen. Es trocknet dann bis zu fünf Jahre im Freien, bevor es nach dem einzigartigen, von Bösendorfer entwickelten Resonanzkastenprinzip verarbeitet wird: Ausgangspunkt und Zentrum des Bauplans ist der immaterielle Klang. Bösendorfer konstruiert das Instrument „um den Klang herum“ – für einen unverwechselbaren, magischen Auftritt.
Jedes Instrument ist so individuell wie seine künftige Besitzerin oder sein künftiger Besitzer – Auftraggeber:innen können ihren Wünschen punkto Farbe, Furnier, Initialen oder persönlicher Widmung freien Lauf lassen. Es entsteht ein vollendetes Unikat der Klavierbaukunst, das sowohl vom Klang her als auch optisch fasziniert.
Wiener Stadtsalon
Die Besten spielen und spielten Bösendorfer, von Duke Ellington bis Oscar Peterson, von den Beatles bis Bernstein, von Liszt bis Gulda, von Michael Jackson bis Tori Amos.
Das Verkaufslokal – der Bösendorfer Salon und Flagship-Store – befindet sich seit 1914 im Gebäude des Musikvereins, wo Wiens musikalisches Herz schlägt. Einen Bösendorfer hier anzuspielen, heißt den Klang zu berühren. Und ihn nie wieder zu vergessen.
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Video: Bösendorfer - simply moving. Hörgenuss der bewegt.
2025: 200. Geburtstag Johann Strauss II.
Ausstellung: Strauss & Bösendorfer
Eine kleine, feine Ausstellung im Wiener Stadtsalon der Klaviermanufaktur Bösendorfer
Der Klaviermeister Bösendorfer und Johann Strauss Sohn kannten sich vom gesellschaftlichen Parkett, hatten sogar in den späten 1850er Jahren denselben Verleger. Aber erst 40 Jahre später sollte sich aus der Bekanntschaft eine Freundschaft entwickeln: Johann Strauss komponierte für den ersten Ball der Stadt Wien zur Eröffnung des Festsaales im Rathaus am 12. Februar 1890 den Walzer „Rathaus-Ball-Tänze op. 438“. Bösendorfer, der auf dem Ball anwesend war, gratulierte Strauss in einem Brief zum „genialen Rathaus-Walzer“. Dieser bedankte sich und lud Bösendorfer zu einer Tarockpartie ein. Eine Freundschaft entstand. „Wenn ich wieder auf die Welt komme, möchte ich Johann Strauss werden“, wird Ludwig Bösendorfer anlässlich des 50jährigen Künstlerjubiläums seines geschätzten Freundes im „Illustriertes Wiener Extrablatt“, vom 14.10.1894 zitiert.
Zu Strauss‘ 71. Geburtstag am 25.10.1896 schenkte ihm Ludwig Bösendorfer einen 186 cm langen Stützflügel, der heute in der Johann-Strauss-Wohnung in der Praterstraße 54 zu besichtigen ist.
Bis voraussichtlich Ende 2025 im Bösendorfer Salon.
Infos zur Schau
Eintritt frei! Ausstellung mit Audioguides und QR-Codes.
Bösendorfer Salon
1010 Wien
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Öffnungszeiten
- Mo - Fr, 10:00 - 18:00
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Während der Sommermonaten Juli und August ist der Salon samstags geschlossen.