Grüner Salon in der Strauss-Wohnung mit Notenpult, Klavier und Geigenkasten

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Johann Strauss Wohnung

Johann Strauss Sohn (1825 - 1899) lebte mehrere Jahre in einem repräsentativen Bürgerhaus auf der Praterstraße. Seine Wohnung lag in der Beletage, dem elegantesten und vornehmsten Stockwerk, und repräsentierte sein hohes Ansehen am Gipfel seiner Karriere. Die schönen Wohn- und Arbeitsräume der Originalwohnung sind heute eine Musikergedenkstätte - inklusive einer spannenden Ausstellung über den Walzerkönig. Strauss komponierte hier unter anderem 1867 seinen berühmtesten Walzer "An der schönen blauen Donau", auch bekannt als Donauwalzer.

Vornehmer Rückzugsort

Johann Strauss wohnte in der Praterstraße von 1863 bis in die 1870er mit seiner ersten Frau Jetty, einer ehemaligen Opernsängerin. Privat lebte "Schani" oder "Jean", wie ihn die Wiener:innen auch nannten, zurückgezogen und ging selten aus, da er ohnehin ein immenses Pensum an Auftritten zu absolvieren hatte (oft mehrere an einem Abend!).

Besuche von Freunden genoss er vorwiegend in seinem mitlerweile nicht mehr existenten Palais in der heutigen Johann-Strauss-Gasse und in seinen Villen im niederösterreichischen Schönau und in Bad Ischl. Seine Hobbys waren TarockBillard und das Zeichnen von Karikaturen. Wobei: Strauss selbst war Opfer zahlreicher Karikaturisten, quasi Talk of Town.

Hofball-Musikdirektor Johann Strauss Sohn mit seiner Kapelle, Zeichnung von Theo Zasche
© Archiv Kulturverein Wiener Blut

Objekte erzählen Strauss-Geschichten

Die Ausstellung in den ehemaligen Wohnräumen von Johann Strauss erzählt von Leben und Werk des Komponisten. Ausgestellt sind neben Originalmöbeln und persönlichen Instrumenten auch Gebrauchsgegenstände aus dem Besitz des großen Musikers sowie Bildnisse, Fotografien und Dokumente zu Leben und Werk.

Einige Beispiele:

  • Vitrine mit über 20 Ballspenden: Nach der Wiener Balltradition bekommt jede Dame (noch heute!) beim Ballbesuch ein kleines Geschenk. Damals waren das kleine Kunstwerke, oft technisch raffiniert ausgeführt. Sie enthalten Stift und Zettel, damit die Dame notieren konnte, welchen Tanz sie wem versprach.
  • Amati-Geige aus Strauss' Besitz - selbst die Geigenvitrine ist ein Schmuckstück
  • Bösendorfer Stutzflügel: ein Geschenk des befreundeten Klavierbauers Ludwig Bösendorfer zu Strauss' 71. Geburtstag 1896. Die Klaviermanufaktur Bösendorfer baut noch heute Spitzeninstrumente.
  • (Sehr hohes) Stehpult: Strauss komponierte im Stehen
  • Harmonium ("Hausorgel") aus 1884: Darauf war ein klavierartiges, zartes Spiel möglich - Strauss arbeitete nämlich gern nachts. 
  • Spielkartenkästchen mit drei Tarockkarten, auf denen seine erste Frau Jetty, Johann Strauss und seine dritte Frau Adele abgebildet sind.
  • Verglaster Notenkasten mit Monogramm J S
  • Teile der originalen Bildbordüren an der Salondecke
  • Totenmaske von Johann Strauss
  • Ohrschmuck seiner Frau Jetty

Vitrine mit historischen Damenspenden (Geschenke für Damen bei Ballveranstaltungen) - ein Schmetterling, eine Treppe
© WienTourismus/Paul Bauer

Weitere spannende Strauss-Orte in Wien:

Johann Strauss Wohnung

Praterstraße 54
1020 Wien
  • Preise

    • Freier Eintritt für Jugendliche unter 19 Jahren
    • Jeden ersten Sonntag im Monat freier Eintritt für alle
  • Öffnungszeiten

    • Fr - So, 10:00 - 13:00 , 14:00 - 17:00
    • Geschlossen: 1.1., 1.5. & 25.12.

      Hinweis: Neue, erweiterte Öffnungszeiten ab 1.1.2025: Di - So 10:00 - 13:00 und 14:00 - 17:00 Uhr.

  • Barrierefreiheit

    • Lift vorhanden
      • Tür 80 cm breit
    • Weitere Informationen
      • Blindenhunde erlaubt
    • Anmerkungen

      Ausstellungsräume im 1. Stock über Stufen erreichbar

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